Patienteninformation: Stationärer operativer Eingriff bei Hyperhidrose
Was ist Hyperhidrose?
Hyperhidrose bezeichnet eine übermäßige Schweißproduktion, die über das für den Körper notwendige Maß hinausgeht. Sie kann an verschiedenen Körperstellen auftreten, am häufigsten jedoch an den Achseln, Händen, Füßen und im Gesicht. Hyperhidrose kann eine erhebliche Belastung für die Lebensqualität darstellen und sowohl körperliche als auch soziale Probleme verursachen.
Wann ist eine Operation notwendig?
Ein operativer Eingriff wird in der Regel in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungsmethoden wie Antitranspirantien, Medikamente oder Botulinumtoxin-Injektionen (Botox) keine ausreichende Linderung verschaffen oder nicht länger wirksam sind. Der Eingriff wird meist bei Patienten empfohlen, bei denen die Hyperhidrose das tägliche Leben stark beeinträchtigt.
Ziele des Eingriffs
Der chirurgische Eingriff zielt darauf ab, die übermäßige Schweißproduktion zu reduzieren oder zu stoppen, indem er die Schweißdrüsen oder die Nerven, die für die Schweißproduktion verantwortlich sind, gezielt beeinflusst.
Arten von operativen Eingriffen
Es gibt verschiedene operative Verfahren, die bei Hyperhidrose angewendet werden können:
- Sympathektomie
Dies ist das häufigste Verfahren. Dabei wird ein bestimmtes Segment des Sympathikusnervs, der die Schweißdrüsen steuert, unterbrochen oder entfernt. Dies führt zu einer Reduktion der Schweißproduktion an den betroffenen Stellen. Der Eingriff wird in der Regel minimal-invasiv (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt, wodurch nur kleine Schnitte erforderlich sind. - Schweißdrüsenentfernung
Hierbei werden die Schweißdrüsen direkt entfernt, z.B. durch Kürettage oder Absaugung. Dieses Verfahren wird insbesondere bei Achselhyperhidrose angewendet. Es kann in Kombination mit anderen Verfahren eingesetzt werden. - Laserbehandlung
Bei dieser Methode wird der Laser genutzt, um die Schweißdrüsen zu zerstören. Sie ist weniger invasiv als eine klassische Operation und wird vor allem bei lokal begrenzter Hyperhidrose angewendet.
Vorbereitung auf den Eingriff
Vor der Operation werden Sie eine ausführliche Beratung und Untersuchung durch den Chirurgen erhalten, um die genaue Ursache der Hyperhidrose zu bestimmen und die geeignetste Methode auszuwählen. Möglicherweise sind vor dem Eingriff bestimmte Tests, wie Blutuntersuchungen oder Röntgenaufnahmen, erforderlich.
Ablauf der Operation
Die Operation wird unter Vollnarkose oder in einigen Fällen unter Regionalanästhesie durchgeführt. Der genaue Ablauf hängt von der gewählten Methode ab, dauert aber in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten. Nach der Operation müssen Sie für eine Nacht im Krankenhaus bleiben, um die ersten Heilungsprozesse zu überwachen und Komplikationen auszuschließen.
Nach der Operation
Nach dem Eingriff werden Sie einige Tage Ruhe benötigen. Es ist wichtig, dass Sie sich an die postoperativen Anweisungen des Arztes halten, um Infektionen und andere Komplikationen zu vermeiden.
Typische post-operative Maßnahmen umfassen:
- Schmerzlinderung: Leichte Schmerzen oder ein Druckgefühl an der Eingriffsstelle können auftreten, was mit Schmerzmitteln behandelt werden kann.
- Wundpflege: Die Wunde muss regelmäßig gereinigt und gegebenenfalls mit einem Verband abgedeckt werden.
- Bewegungseinschränkungen: Nach der Sympathektomie ist es wichtig, körperliche Anstrengungen in den ersten Wochen zu vermeiden, um die Heilung zu fördern.
Komplikationen und Risiken
Wie bei jeder Operation können auch bei einem Eingriff zur Behandlung der Hyperhidrose Komplikationen auftreten. Diese können sein:
- Infektionen der Wunde
- Narbenbildung
- Hämatome (Blutergüsse)
- Durchblutungsstörungen oder Nervenverletzungen
- Schwitzen an anderen Körperstellen (Kompensationsschwitzen)
- Langfristige Schmerzsymptome in seltenen Fällen
Es ist wichtig, dass Sie sich der Risiken bewusst sind und diese mit Ihrem Arzt besprechen.
Erwartete Ergebnisse
Die meisten Patienten berichten nach dem Eingriff von einer deutlichen Verbesserung ihrer Symptome, mit einer signifikanten Reduktion des übermäßigen Schwitzens. In manchen Fällen kann eine zweite Behandlung erforderlich sein, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.
Nachsorge
Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen, bei denen der Heilungsverlauf überprüft wird und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig erkannt werden können. In den ersten Monaten nach der Operation sollten Sie weiterhin auf exzessive körperliche Belastung verzichten.
Dauerhafte Ergebnisse
In den meisten Fällen führt der Eingriff zu einer dauerhaften Verbesserung. Dennoch kann es in einigen Fällen zu einem Wiederauftreten der Symptome kommen, insbesondere bei Methoden wie der Sympathektomie.
Fazit
Ein operativer Eingriff zur Behandlung der Hyperhidrose kann eine sehr effektive Lösung für Patienten darstellen, die unter schwerer und therapieresistenter Schweißproduktion leiden. Es ist jedoch wichtig, sich ausführlich über die Risiken, den Ablauf und die möglichen Ergebnisse zu informieren und gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die beste Behandlungsoption zu wählen.