Ziel einer stationären Schmerztherapie ist eine schmerzarme, möglichst schnelle Genesung und eine bessere Beweglichkeit nach einer Operation oder bei akuten Schmerzzuständen.

Was ist eine stationäre Schmerztherapie?

Eine intensiv überwachte Behandlung zur Erfassung, Linderung und Begleitung von Schmerzen während eines Krankenhausaufenthalts.

Ziele: Schmerzreduktion, Verbesserung der Beweglichkeit, bessere Teilhabe am Alltag, Vermeidung von Folgeproblemen durch Schmerz.

Wann ist eine stationäre Schmerztherapie sinnvoll?

Nach Operationen (z. B. Gelenkendoprothesen, Wirbelsäulen- oder Bauchoperationen).

Bei akuten chronischen Schmerzen, die nicht ausreichend ambulant behandelt werden können.

Bei Schmerzen durch Verletzungen, Tumorerkrankungen oder schwere Erkrankungen, die eine enge schmerzmedizinische Begleitung benötigen.

Wie läuft die stationäre Schmerztherapie ab?

Aufnahme und Erstgespräch

Ärztliches Schmerzteam erfasst Art, Stärke und Verlauf der Schmerzen.

Zunächst wird gemeinsam ein Behandlungsziel festgelegt (z. B. Schmerzreduktion auf eine bestimmte Skala, bessere Beweglichkeit).

Information über Behandlungsoptionen, Vorteile, Nebenwirkungen und Alternativen.

Behandlungsplan (erarbeitet mit Ihnen)

Multimodale Schmerztherapie: Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Maßnahmen.

Medikation: systemische Analgesie (Tabletten, Infusionen), ggf. regionale Anästhesie (lokale Blockaden, Katheter-Techniken) oder individuelle Schmerzpumpen.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen: Bewegungstherapie/Physiotherapie, Wärmeanwendungen, Kälteanwendungen, Entspannungstechniken, Milde Massage, Traumatherapie (je nach Indikation), Ergo- und Physiotherapie.

Verabreichung der Schmerzmedikation

Regelmäßige Schmerzbewertung (z. B. 0–10 Skala) und Anpassung der Dosierung.

Patientenkontrollierte Analgesie (PCA) möglich, bei der Sie selbst begrenzte Mengen an Schmerzmitteln über eine Gelkappe erhalten.

Bei Bedarf multimodale Schmerzmodelle, um Nebenwirkungen zu reduzieren (z. B. Kombination aus Opioiden, Nicht-Opioiden, adjuvantien wie Antidepressiva oder Antikonvulsiva).

Begleitmaßnahmen

Überwachung von Blutdruck, Atmung, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung, besonders bei stärkeren Narkose- oder Regionalanästhesieformen.

Prävention von Nebenwirkungen: Übelkeit, Verstopfung, Sedierung, Mundtrockenheit.

Frühmobilisation, soweit möglich, um Thrombose- und Lungenkomplikationen vorzubeugen.

Dauer der Behandlung

Die stationäre Schmerztherapie wird auf Ihre individuelle Situation angepasst.

Die Verweildauer hängt von Schweregrad, Therapieziel und Begleiterkrankungen ab; häufig einige Tage bis wenige Wochen.

Welche Risiken und Nebenwirkungen können auftreten?

Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit, Müdigkeit.

Kopfschmerzen, Hautreaktionen, allergische Reaktionen.

Mögliche Beeinträchtigung der Atmung oder Verstopfung bei bestimmten Medikamenten.

Seltene, aber ernste Risiken je nach Therapieform (z. B. Infektionen, Nervenschäden bei invasiven Techniken).

Was können Sie selbst tun, um den Erfolg zu unterstützen?

Aktiv an der Schmerzbestimmung teilnehmen und Ihre Schmerzstärke offen kommunizieren.

Regelmäßige Einnahme von Medikamenten wie verordnet, auch bei scheinbar geringen Schmerzen.

Bewegungsübungen und Physiotherapie gemäß Plan durchführen; aktiver Beitrag zur Wiederherstellung der Mobilität.

Gesunde Lebensweise: ausreichend Schlaf, Flüssigkeitszufuhr, ausgewogene Ernährung.

Vermeiden Sie selbständige Änderungen der Medikation; informieren Sie das Team bei Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten.

Welche Alternativen gibt es?

Ambulante Schmerztherapie, falls möglich.

Andere medikamentöse oder nicht-medikamentöse Ansätze je nach Ursache der Schmerzen.

Bei chronischen Schmerzen ggf. ergänzende Ansätze wie Psychotherapie, Schmerzbewältigungstechniken.

Wie geht es nach der Entlassung weiter?

Planung einer Weiterbehandlung (z. B. ambulante Schmerztherapie, Physiotherapie, Reha).

Anweisungen zur Medikation daheim, Notfallkontakte und Borderline-Symptome.